Es ist – neben Corona – eine ganz neue Herausforderung, vor der wir Handwerksbetriebe ganz unterschiedlicher Gewerke momentan stehen. Sich verzögernde Lieferungen oder rasant ansteigende Materialkosten kennen wir eigentlich nicht. Gerade ist das aber bei Holz, Metall, Stahl, Kunststoffen oder auch Dämmstoffen wahrnehmbar. Es sind nicht nur wir Gewerke des Bauhauptgewerbes betroffen, also Zimmerer, Maurer, Betonbauer, Dachdecker, Straßenbauer, Gerüstbauer, sondern auch Elektrobetriebe. Für die Lösung dieser aktuellen Entwicklungen gibt es keine Patentlösung. Schließlich bestimmen bei uns Angebot und Nachfrage den Markt. In diese Gesetze können wir nicht eingreifen. Oft profitieren wir Handwerkerinnen und Handwerker davon, gegenwärtig geht es in die andere Richtung. Wir können gerade ‚nur‘ erklären und mit unseren Kunden sprechen. Und wir sollten unsere Kalkulationen und Planungen für unsere Leistungen in die Zukunft anpassen, damit möglichst wenig Missverständnisse zwischen uns und den Kunden aufkommen. Gleichzeitig müssen die Behörden künftig strenger prüfen, ob die Voraussetzungen für Kurzarbeit gegeben sind, wenn doch der Markt große Nachfrage hat. Es bleibt uns zu hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Monaten wieder entspannt. Wir sollten aber bei uns bleiben: Hamsterkäufe helfen niemanden. Und wir sollten aus diesen Erfahrungen für die Zukunft lernen, damit möglichst wenig Schaden für uns Betriebe entsteht.
Katja Maier, Vize-Präsidentin der Handwerkskammer Ulm
Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 8.