Positiv bleiben

Verzögerte Lieferzeiten beim Material, explodierende Energiepreise, steigende Inflation: Das Jahr 2022 hat uns einiges abverlangt. Es hat uns als Gesellschaft, als Handwerksbetrieb und als Privatperson gefordert. Gerade erst haben wir die Corona-Pandemie mehr oder weniger hinter uns gelassen. Nun machen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs unseren Handwerksbetrieben zwischen Ostalb und Bodensee zu schaffen.

Vieles dreht sich in diesen Tagen um das Thema Energie. Für die mehr als 2.000 energieintensiven Handwerksbetriebe in unserem Kammergebiet werden die Wintermonate hart. Bäcker, Metzger, Textilreiniger, Müller und Kfz-Werkstätten können die stark angestiegenen Energiekosten nicht einfach 1:1 an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Denn auch unsere Kundschaft spürt die Auswirkungen im Alltag. Aufgrund der anhaltend hohen Inflationsrate sind viele Verbraucher nicht bereit, tiefer in ihre Taschen zu greifen. Oder sie wollen, können es aber nicht.

Das hinterlässt Spuren. Deshalb brauchen wir jetzt alle Energie. Und zwar im doppelten Sinn. Unsere Handwerkskammer hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um unser Handwerk in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und die Politik zum Handeln zu bewegen. Das ist auch gelungen: Im neuen Jahr kommen Gas- und Strompreisbremse. Außerdem gibt es zinsverbilligte Darlehen zur Überbrückung und ein Beratungsprogramm. Auch Härtefallhilfen, die unsere Kammer gefordert hat, sollen und werden kommen. Das ist ein großer politischer Erfolg.  

Und auch sonst haben wir in diesem Jahr gemeinsam wieder einmal viel bewegt. Es haben mehr als 2.500 neue Azubis zu uns in unsere Handwerksbetriebe gefunden. Wir haben über 600 Bildungspartnerschaften mit den Schulen in der Region geknüpft. Mehr als 500 neue Meisterinnen und Meister sichern jetzt die Versorgung der Menschen vor Ort. Und: Aus unserem Kammergebiet kommen auch wieder einmal stolze Sieger im Wettbewerb „Profis leisten was“. Gleich sieben Nachwuchshandwerker waren auf Bundesebene erfolgreich und dürfen sich jetzt Deutsche Meister in ihrem Gewerk nennen. All das macht Hoffnung. Denn: Auch wenn die Zeiten gerade schwer sind, dürfen wir den Kopf nicht in den Sand stecken. Bei all den Unsicherheiten ist es wichtig, dass wir in den kommenden Monaten positiv bleiben.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien schöne Feiertage. Nutzen Sie die Zeit zur Entspannung und tanken Sie Kraft, damit Sie in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2023 starten können.


Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 24-2022.



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