Folge 6: Kommunikation im Unternehmen.
Kommunikation ist Chefsache
„Da bin ich anderer Meinung“. Wenn Mitarbeiter eine andere Meinung haben oder wenn Fehler passieren, dann wird es für den Chef schon mal anstrengend, die richtigen Worte zu finden. Personalberaterin Alexandra Natter weiß, dass es in einer emotionalen Situation oft schwerfällt, sachlich zu kommunizieren. Dabei ist Kommunikation ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg, davon ist die Expertin der Handwerkskammer Ulm überzeugt. Für die Kommunikation mit Kunden wird oft viel Zeit und Geld investiert, diese wird gut vorbereitet und besonders zuvorkommend geführt. Gespräche mit Mitarbeitern werden oft aus der Situation heraus ad hoc geführt und selten vorbereitet.
Kommunikation und Führung
Kommunikation ist auch ein wichtiges Werkzeug für die Führungsarbeit. Es geht nicht nur darum, dass die Mitarbeiter zu jeder Zeit alle notwendigen Informationen zur Verfügung haben, die sie für eine professionelle Arbeit benötigen. Auch informelle Kommunikation ist wichtig. Die Frage: „Wie fährt sich dein neues Motorrad?“ „Wie geht es der Familie?“ „Wie hat dein Verein am Wochenende gespielt?“ zeigen, dass der Chef sich für seine Mitarbeiter interessiert. Auch die privaten Belange der Mitarbeiter zu kennen, ist eine Voraussetzung für eine gute Führung. Ein Feierabendbier beim gemeinsamen Grillen am Freitagnachmittag im Hof hilft dabei, zu erfahren, was die Mitarbeiter beschäftigt und was sie denken. Gerade wenn es im Unternehmen keine regelmäßigen Mitarbeitergespräche gibt, sind zufällige Gespräche die einzige Form der Rückmeldung, die ein Mitarbeiter zu seiner Leistung bekommt.
Mitarbeitergespräche
Um zu verhindern, dass Mitarbeiter im Extremfall nur dann ein Feedback bekommen, wenn etwas schiefgelaufen ist, sind Mitarbeitergespräche ein gutes Werkzeug. Ein Jahresgespräch mit jedem Mitarbeiter ist für beide Seiten die Gelegenheit, gut vorbereitet und sachlich über die Leistungen, Fehler und Erfolge des vergangenen Jahres und die Erwartungen und Ziele für das kommende Jahr zu sprechen. Wichtig ist, dass beide Seiten zu Wort kommen. Auch Mitarbeiter haben oft wertvolle Informationen und Ideen zum eigenen Unternehmen. Natürlich macht es keinen Sinn, auch Kritikpunkte über das ganze Jahr zu sammeln und ausschließlich im Jahresgespräch anzusprechen. Kritik muss zeitnah angebracht werden – aber nicht sofort. Manchmal ist es besser, auch ein Kritikgespräch mit Stichworten vorzubereiten oder eine Checkliste zu verwenden, um gemeinsam eine gute Lösung zu erarbeiten, wie der Fehler in Zukunft vermieden werden kann.
Teambesprechungen
Informationen, die alle Mitarbeiter betreffen, lassen sich sehr gut in regelmäßigen Teambesprechungen weitergeben. Neben den fachlichen Themen können auch gewonnene Aufträge und erfolgreich abgeschlossene Projekte gefeiert, Lob und Kritik von Kunden weitergegeben und neue Mitarbeiter vorgestellt werden. Das fördert den Teamgedanken.
Räume für Kommunikation
Auch die Räumlichkeiten, die für Gespräche zur Verfügung stehen, haben Einfluss. Gibt es einen Besprechungsraum oder finden die Gespräche grundsätzlich im Chefbüro statt? Gibt es einen Aufenthaltsraum, in dem sich die Mitarbeiter gerne aufhalten und auch mal in der Mittagspause private Gespräche führen?
Weitere Informationen zum Thema Personal gibt es unter: www.personal.handwerk2025.de.