Zuhören und anpacken

Uns Handwerkerinnen und Handwerker beschäftigen schon heute die Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf uns warten. Finden beispielsweise zu wenige Azubis den Weg ins Handwerk, fehlen uns qualifizierte Fachkräfte. Ohne die funktioniert die Umsetzung der Klimaziele nicht. Und auch bei den Wartezeiten brauchen Kunden dann Geduld. Gibt es weniger Handwerksbetriebe, weil kein passender Nachfolger gefunden wird, hat das Auswirkungen auf die Versorgung. Das ist in der Gesellschaft noch nicht angekommen. Und genau das müssen wir ändern.  

Damit wir uns bei den Menschen da draußen Gehör verschaffen können, brauchen wir verlässliche Partner an unserer Seite. Dazu gehören Lehrer, Eltern aber eben auch die Politik. Dass wir unseren Landtagsabgeordneten in den vergangenen Wochen die Türen unserer Bildungsakademien in Ulm und Friedrichshafen geöffnet haben, war ein erster wichtiger Schritt. Wir haben Einblicke in die duale handwerkliche Ausbildung und die Karrieremöglichkeiten im Handwerk gegeben. Wir haben die Vorteile aufgezeigt, aber auch die Herausforderungen angesprochen. Unsere Forderung ist klar:  Damit eine handwerkliche Ausbildung als gleichwertige Alternative zum Studium wahrgenommen wird, braucht sie die gleiche Aufmerksamkeit. Die Chancen und Zukunftsaussichten für Jugendliche waren im Handwerk noch nie so gut wie heute. Wir müssen alle zusammen mitanpacken, um diese Botschaft zu verbreiten.


Katja Maier, Vize-Präsidentin der Handwerkskammer Ulm

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 8 2022.